Die Entstehung des VVW (aus der Sicht des ersten Vorsitzenden)
Aller Anfang ist schwer!
Am Mittwoch, dem 2. Juli 1975 wurde auf Initiative des Gemeinderates (Bürgermeister Heinz Keutgen senior) eine Versammlung aller Walhorner einberufen um einen Verein zu gründen, der dem Dorf eine Verschönerungskur (Make-up) geben sollte. Die Einführung zum Thema übernahm Herr Michel Letocart, der dies aus der Sicht des seit längerem bestehenden Vereines ’Les trois Frontières’ schilderte. Dies war keineswegs erstaunlich, da die Gemeinde diesem Verein schon seit Jahren einen Mitgliedsbeitrag von etwa 2 Franken/Einwohner zahlte.’Les trois Frontières’ entsprach jedoch allzu sehr einem Gewerbeverein um die hiesige Bevölkerung und somit die 25 Anwesenden zu begeistern; es gab hier ja kaum eine gewerbliche Tätigkeit. Die Diskussion war eröffnet. Scheinbar angestrengtes Nachdenken und gespanntes Abwarten wurde von allen Seiten durch Vorschläge unterbrochen. Das Interesse war scheinbar sehr groß, doch leider wollte keiner der Anwesenden in die Verantwortung steigen und die Versammlung drohte ergebnislos im Palaver zu ersticken.
Da ich (J.M. Fank) mich schon seit Jahren in zahlreichen Versammlungen mit der Verschönerung unserer Dörfer befasst hatte, wurde der Druck, um mich dieser Sache anzunehmen, immer größer. So habe ich schließlich (als erst seit Jahren Zugereister) diese Aufgabe übernommen; allerdings nur unter der Bedingung, dass hier ein ’Verschönerungsverein’ entstehen sollte, das heißt an erster Stelle für die eigene Dorfbewohner und dann erst für das, was vielleicht mal kommen könnte.
Einmal den Vorsitzenden und Fräulein Irene Loyens als Schriftführerin verpflichtet, folgten Herr Michel Letocart als Vizevorsitzender, Herr Josef Heuschen senior als Kassierer und Herr Joseph Heuschen (Gem. Sekretär) als Beisitzer für die französische Sprache. Dieser Vorstand galt jedoch nur als vorläufig und sollte später, nach einer gewissen Anlaufzeit, endgültig gewählt bzw. bestätigt werden. Das geschah denn auch 1977- mit geringfügigen Änderungen - vor der Veröffentlichung der Statuten im Staatsanzeiger (07.09.1978)
Ferner wurde die zukünftige Tätigkeit in 5 Arbeitsbereiche mit jeweils einem Verantwortlichen aufgeteilt, nämlich: 1. Raumordnung (Michel Letocart) / 2. Dorfverschönerung (Gerd Aussems) / 3. Wanderwege (Maria Rox) / 4. Werbung (Joseph Heeren) / 5. Vereinsleben (Pierre Aldenhoff). Auch diese Aufteilung war eher provisorisch, ergab jedoch 4 zusätzliche Beisitzer.
Ferner wurde die zukünftige Tätigkeit in 5 Arbeitsbereiche mit jeweils einem Verantwortlichen aufgeteilt, nämlich: 1. Raumordnung (Michel Letocart) / 2. Dorfverschönerung (Gerd Aussems) / 3. Wanderwege (Maria Rox) / 4. Werbung (Joseph Heeren) / 5. Vereinsleben (Pierre Aldenhoff). Auch diese Aufteilung war eher provisorisch, ergab jedoch 4 zusätzliche Beisitzer.
Und dann ging es los!
Am dem darauffolgenden Samstag kamen so viele interessierte Mitarbeiter zur ersten ’Schnupperstunde’, dass kaum ausreichend Arbeitsmaterial vorhanden war.Aus dieser Gruppe entstand die dorfbekannte ’Samstagsgruppe’ kurz ’S.Gr.’ genannt, welche jahrelang fast jeden Samstag - zwar in wechselnder Formation - zur Stelle war. Diese Gruppe war wohl die Triebfeder des jungen Vereines. Hier sei erwähnt, dass diesen tüchtigen Arbeitern nur ihr eigenes Material zur Verfügung stand. Gestrüppmäher, Freischneider und Transportkosten konnte sich der Verein zu der Zeit noch nicht leisten.
Nebst dieser Samstagsgruppe, die fast ausschließlich aus Senioren bestand, hantierten auch mehrere jüngere Mitarbeiter regelmäßig ihre Schaufel, Hacke, Heckenschere oder Gießkanne für den VVW.
Alle waren immer voll dabei und haben durch ihren Einsatz eine wahre Begeisterung für ihren VVW ausgelöst. Das ersieht man deutlich an der steigenden Zahl Mitglieder und Gönner, welche sehr schnell die 120-Grenze überschritt; ersichtlich war dies aber auch an der Auffrischung des Dorfes. Nicht zuletzt wurde die Mentalität der Einwohner positiv beeinflusst.
Erwähnen möchte ich hier besonders die Mitarbeiter der Samstagsgruppe. Die meisten von ihnen sind inzwischen verstorben und sollen nicht in Vergessenheit geraten: Johann Clooth, Joseph Heeren, Math. Hermens, Joseph Heuschen sen., Joseph Jansen, Joseph Lamberty, Willy Niessen, Heinrich Offermann, Fritz Schumacher, Joseph M. Fank.
Die Leistung der Pionierjahre.
Dorfverschönerung: hauptsächlich durch die Samstagsgruppe
* Gestrüpp mähen: Kreuzweganlage Johberg, Weiher, Johanneskapelle Astenet, Wanderweg Katharinenstift, ehemaliges Bahnhofsgelände Astenet, usw.* Kreuzweganlage: reinigen der 12. Station und Anlage der Blumenbeete, Verstreben des Kreuzes, erster Neuanstrich, Einfriedung der Anlage.
* Johanneskapelle: Anlage der Blumenbeete, Restaurieren der Dachziegel.
* Jugendheim: Anlage und Bepflanzung der Beete am Parkplatz, Aufhängen und Bepflanzen der Blumenkästen an den Fenstern.
* Heppion: Anlage und Bepflanzen der Blumenbeete, Errichten der Fahnen und deren regelmäßige Erneuerung.
* Herz-Jesus-Denkmal: Reinigen der Anlage und Reparatur der Beleuchtung, Abwaschen der Statue und Antimoosbehandlung, Anbringen von Blumenbeeten.
* Allerorts Aufstellen von Bänken und Pflanzen von Sträuchern oder jungen Bäumen (dabei geholfen durch P. Corda ab 1977, M.Letocart und andere).
Sonstiges:
* Vereinsstatuten: Entwurf , Redaktion und Veröffentlichung im Staatsanzeiger (J.M. Fank)* Ansichtskarten: Fotos und Entwurf (J.M. Fank); Druck durch Lander/Eupen
* Aufkleber: Entwurf (Fr. Nyns); Druck durch Firma Krafft, Eupen
* Wanderkarten: Zeichnen (H.Menniken, J.M. Fank), Fräsen in Holzplatten (M. Letocart), Aufstellung (S.Gr.)
* Vereinsleben: Organisation der 3 Karnevalsbälle 1976-77-78 (P.Aldenhoff, P. Corda)
* WALHORN-Wanderbroschüre: D u. NL (J.M. Fank), Übersetzung in F (J. Heuschen Sekr.), Zeichnungen (Fr. Nyns), Gestaltung u. Druckaufsicht (J.M. Fank)
* Kirchenbeleuchtung: Anlage (S.Gr.), Regelung u. Daueraufsicht (J.M. Fank)
* Mitgliederwerbung: Verteilen der Mitgliederkarten (J. Heuschen sen., M.Rox)
* Blumenwettbewerb: Fotos und Beleitung der Jury (J. Heuschen sen.)
PS. Diese ersten zehn Jahre hat allen Mitwirkenden viel Freude bereitet. Dass es hin und wider auch schwierige Momente und Entscheidungen gab, liegt wohl in der Natur einer solch umfangreichen Arbeit, und vielleicht noch mehr in der Charaktervielfalt der zahlreichen Mitarbeiter. Doch bei alledem sollte man positiv bleiben. In diesem Sinne betrachte ich auch alle Pioniere der ersten Stunden als "Mit- und Begründer des VVW". Ihnen in Ehre gedenken soll ihre Nachfolger motivieren, denn schließlich möchten auch die nicht eines Tages in eine Ecke völliger Vergessenheit geraten.
Die Aktiven der ’S.Gr.’ wurden leider auch immer älter und ihre Arbeit musste nach und nach von Gemeindearbeitern übernommen werden. Da war es an der Zeit, dass ein Gemeindepolitiker zum neuen Präsidenten herangezogen wurde. Er hieß Oswald Heuschen.
Joseph M. Fank (Februar 2014)
9. Februar 2014 der VVW besucht die Abtei von Val-Dieu
Verkehrsvereinsversammlung am 21. Juni 2023 im alten Sitzungssaal des ehemaligen Gemeindehauses in Walhorn